Nach 15 Monaten der Vorplanung hat am 24. April 2017 der Austausch mit unserer spanischen Partnerschule in Xativa nahe Valencia begonnen. Zwei Lehrer und zwei Schüler der HHS nehmen an diesem von Erasmus+ geförderten Projekt teil.

Erasmus+ ist ein von der EU und dem Bundesinstitut für Berufliche Bildung BIBB unterstütztes Projekt zur Förderung von internationalen Lernortkooperationen und dem Abbau nationaler Bildungshemmnisse durch transnationale Zusammenarbeit  im Bereich der beruflichen Bildung.

Während der ersten Woche des Projekts haben die deutschen Lehrer Timm Schunk und Ralf Hartmann die deutschen Schüler begleitet. In dieser Zeit fand gemeinsamer Unterricht im Berufsschulzentrum CIP FP La Costera statt. Nach einem Rundgang durch die Schule, in der rund 1800 Schüler von ca. 100 Lehrern  in verschiedenen Berufen unterrichtet werden, wurde das spanische Berufsschulsystem vorgestellt. Bei einer Kaffeepause konnte über Vor- und Nachteile der beiden Schulsysteme diskutiert werden.

Die Berufsausbildung in Spanien erfolgt in einer zweijährigen vollschulischen Ausbildung. Danach stehen die Schüler dem Arbeitsmarkt zur Verfügung oder können in weiteren zwei Jahren einen höheren beruflichen Abschluss erreichen, der auch gleichzeitig die Zugangsberechtigung zum Studium an einer Universität ist.

Neben Lichtberechnungen mit Dialux wurden Unterrichtseinheiten zu Photovoltaikanlagen durchgeführt. Während sich die Lichtberechnung vom Unterricht in Deutschland nicht unterscheidet, gab es bei den PV-Systemen grundlegend andere Sichtweisen. Dies ist darin begründet, dass es in Spanien keine Förderung für Solaranlagen gibt. Das Einspeisen in das Niederspannungsnetz ist grundsätzlich verboten und für private Solaranlagen müssen sogar Abgaben für den nicht entnommenen Strom bezahlt werden. Daher werden vor allem Inselsysteme eingesetzt, oder große Solarparks mit direkter Anbindung an das Hochspannungsnetz eingerichtet.

Nach einer Woche kehrten die Lehrer wieder zurück nach Deutschland, während die Schüler noch ein zweiwöchiges betriebliches Praktikum durchführten.

Seit dem 15. Mai besuchen die spanischen Kollegen mit zwei Schülern für eine Woche die HHS. Während der Laborbesuche bei den Lehrern Mario Berger und Ralf Hartmann konnten die spanischen Kollegen Einblicke in die Struktur und Organisation unseres Schulsystems nehmen. Darüber hinaus  erklärte  Timm Schunk die Zusammenhänge der Industrie-4.0-Anlage und  führte die Gäste in die Welt des 3 D-Drucks ein. Einen selbstgestalteten und ausgedruckten Schlüsselanhänger konnten die Gäste mit nach Hause nehmen.

Neben den fachlich-pädagogischen Inhalten konnten die Gäste auch Eindrücke von Landschaft und Kultur mitnehmen. Nach einer Fahrt mit der Bobbahn am Mehliskopf und einem Stück Schwarzwälder Kirschtorte am Mummelsee stand auch ein Abend im Biergarten auf dem Programm. Darüber hinaus haben die Schüler der EnBW eine Fahrt mit dem Hop-on-Hop-off-Bus durch Karlsruhe und einen Besuch des AKW Philippsburg organisiert.

Die spanischen Schüler werden dann noch bis zum 30. Mai ihr Praktikum bei der EnBW absolvieren.

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