Der diesjährige Weihnachtsgottesdienst bot unserer Schulgemeinschaft einen besonderen Jahresabschluss. Unter der Leitung unseres neuen Religionskollegen Herrn Lang, begleitet vom evangelischen Schuldekan Thomas Schwarz sowie den Kollegen Knies und John an den Instrumenten, erlebten wir eine Feier, die weihnachtliche Tradition mit aktuellen Fragen verband.
Im Zentrum der Predigt stand eine bemerkenswerte Geschichte aus dem Jahr 1983: Der sowjetische Offizier Stanislav Petrov erhielt in einer Frühwarneinrichtung Meldungen über Starts amerikanischer Interkontinentalraketen. Entgegen der technischen Warnsignale interpretierte er die Meldungen als Fehlalarm – und behielt recht. Sonnenreflektionen hatten die falschen Daten ausgelöst. Petrows Entscheidung, der Maschine zu misstrauen und seinem menschlichen Urteilsvermögen zu folgen, verhinderte einen möglichen Atomkrieg.
Diese historische Begebenheit nutzte Herr Lang, um eine zentrale Botschaft zu verdeutlichen: Maschinen können irren, und wir sollten ihnen niemals blindes Vertrauen schenken. Was uns Menschen stark macht, ist nicht das, was wir mit Maschinen gemeinsam haben, sondern das, was uns von ihnen unterscheidet: unsere Menschlichkeit und die Fähigkeit, einem komplexen Wesen wie einer menschlichen Person wirklich zu vertrauen.
Diese Gedanken führten zum Kern des Weihnachtsfestes: Wir feiern die Menschwerdung Gottes in Jesus Christus, dem Licht der Welt (Johannes 8,12). In einer Zeit zunehmender Technisierung erinnert uns Weihnachten daran, worauf es wirklich ankommt: auf Menschlichkeit, Vertrauen und persönliche Begegnung. Wir danken allen Beteiligten für diesen gelungenen Jahresabschluss und wünschen der Schulgemeinschaft ein gesegnetes Weihnachtsfest.




