Wie beschult man geflüchtete Menschen, die zuvor noch nie eine Schule besucht haben? Wie wird das Thema Demokratie- und Werteerziehung in einer gewerblich-technischen beruflichen Schule umgesetzt? Welche Projekte werden im Bereich der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit umgesetzt? Und wie wird die Digitalisierungsstrategie des Landes in den Schulalltag implementiert?
Mit einem bunten Fragenkatalog wollte sich die Präsidentin des Regierungspräsidiums Karlsruhe einen Einblick in die Herausforderungen des Schulalltags einer gewerblichen Schule verschaffen. Gerade vor dem Hintergrund, dass in den vergangenen Jahren die Aufgabenfülle der beruflichen Schulen immer mehr angewachsen ist, freuen wir uns an der Heinrich-Hertz-Schule sehr über das Interesse der Regierungspräsidentin. So konnte Frau Felder bereits auf dem Weg zum Besprechungszimmer von unserem Hausmeister Ilija Andonov wertvolle Informationen über das Schulgebäude und die Instandhaltung desselben bekommen.
Nach einer kurzen Einführung in die Tätigkeitsfelder der Schule durch den Schulleiter Andreas Hörner besuchte Frau Felder die Alphabetisierungsklasse mit ihrer Klassenlehrerin Ingrid Merkel und trat direkt in einen Austausch mit den Jugendlichen, die ihre teils tragischen Schicksale auf der Flucht aus Syrien und Afghanistan beschrieben. Hervorzuheben ist an dieser Stelle, dass sie dies bereits auf Deutsch vortragen konnten.
Unsere Kollegin Cansel Kilic stellte im Anschluss an den Besuch in der Klasse gemeinsam mit zwei Preisträgerinnen des Plakatwettbewerbs des Landtags von Baden-Württemberg ihr im Unterricht erstelltes Plakat vor. Frau Kilic hob die Bedeutung der Demokratie- und Werteerziehung gerade in einer beruflichen Schule hervor. Sie bezog sich auch darauf, dass der Bildungs- und Erziehungsauftrag der Berufsschule über die Vorbereitung auf eine Facharbeiter- oder Gesellenprüfung hinaus geht und dass den Schülerinnen und Schülern auch in der Berufsschule Fragen der Demokratie, der Werte und der relevanten Zukunftsfelder wichtig sein sollten.
Als Träger des Oberrheinsiegels sieht die HHS auch ihre Verpflichtung, im nahen Elsass grenzüberschreitende Projekte durchzuführen. Unsere Kollegin Katharina Traut hat dies anhand des Projekts „Azubi-BacPro“ vorgestellt und mit einer reich bebilderten Präsentation das auch der Regierungspräsidentin so wichtige Thema der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit dargelegt. Frau Felder konnte hier auch sofort wichtige Hinweise zur weiteren Unterstützung durch das Regierungspräsidium geben und auf die entsprechenden Verantwortlichen verweisen.
Den thematischen Schlusspunkt des Besuchs setzte unser stellvertretende Schulleiter Dr. Jörg Seyfried. Er zeigte Frau Felder am Beispiel des digitalen Schülerausweises auf, wie man durch geeignete Maßnahmen altgediente und traditionelle Prozesse verschlanken und durch Digitalisierung deutlich effizienter gestalten kann. Gerade diese schlanken Prozesse wurden von Frau Felder ausdrücklich gelobt, zeigen sie doch, dass geeignete Maßnahmen der Digitalisierung zu einer effektiven Entlastung der Verwaltung führen können.
Begleitet wurde Frau Felder von Referatsleiter Christian Nikels, der im Regierungspräsidium Karlsruhe das Referat „Berufliche Schulen“ leitet. Auch er lobte die Arbeit der HHS, vor allem aber auch, dass im Kollegium der Schule eine große Innovationsfreude herrscht, die die zukunftsorientierte Schulentwicklung erst ermöglicht.
Wir bedanken uns bei Sylvia M. Felder für den Besuch und das große Interesse an unserer Arbeit. Gerne wieder!